Wasserschwankungen und LKW-Fluten in Adrazhofen
Nach den Rohrbrüchen im Trinkwassernetz in Adrazhofen wurde die Kommunikation zwischen der Verwaltung und den Betroffenen gerügt. Das erfuhren die Kandidaten des Bürgerforums Leutkirch, als sie zu Besuch in Wuchzenhofen waren. Die Rohre sind überwiegend 60 Jahre alt und müssen dringend saniert werden. Vermutet wird, dass Druckschwankungen der Grund für die Rohbrüche sein könnten. „Das Bürgerforum hat im Gemeinderat eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, welchen Einfluss der Anschluss von Milei und Center Parcs an das Wassernetz auf die Druckschwankungen haben könnte“, sagte Alfons Notz, „bislang wurde noch nicht geantwortet“. Stadtrat Gottfried Härle forderte, dass ein Sanierungsplan für die gesamte Wasserversorgung erstellt werden müsse.
„Es gibt Leute, die im neuen Baugebiet Isny-West ihr zweites oder auch drittes Haus gebaut haben“, beschwerte sich ein Besucher. Gottfried Härle führte aus, dass das Bürgerforum sich im Gemeinderat schon lange dafür einsetzt, dass Bauplätze nicht auf einmal, sondern in Tranchen nach und nach freigegeben werden. Das Bürgerforum schlägt außerdem vor, einen städtischen Fonds zu schaffen, aus dem sanierungswillige Altstadthausbesitzer unterstützt werden. „Da liegt viel Wohnpotential brach“, so Alfons Notz.
Diskutiert wurde in der Runde die Aussage von OB Henle, dass Leutkirch wachsen müsse. „ Dann muss die ganze Infrastruktur mitwachsen, das ist ein Kostenfaktor“, so ein Besucher der Runde. Jacqueline Schwärzler, Stadträtin für das Bürgerforum, ist sich sicher, dass Leutkirch ein bis zwei neue Kindergärten braucht. Auch die Hortgruppen an den Schulen platzen aus allen Nähten und haben lange Wartezeiten. Hier schlägt das Bürgerforum ein „multifunktionales Haus der Kinder“ in der Nähe der Schulen vor, das den wachsenden Betreuungsbedarf flexibel auffangen kann.
Wieder stand das Thema Verkehr im Mittelpunkt: „Wir brauchen unbedingt Tempo 30 in Wuchzenhofen, die Situation ist untragbar“, so ein ortsansässiger Spediteur. Für die LKW-Flut von und nach Milei in Adrazhofen schlug er vor, dass Milei verpflichtet werden müsse, seinen Zulieferern eine feste Route vorzugeben: Abfahrt Leutkirch-Süd über Haselburg in die Isnyer Straße nach Leutkirch, dort an der Straußenkreuzung nach Adrazhofen abbiegen. So könne zumindest der Stadtkern etwas entlastet werden.