Nach sieben Kandidatenvorstellungen: Zeit für eine erste Bilanz
Der Wahlkampf war anstrengend. Allein in der letzten Woche haben sich unsere Kandidatinnen und Kandidaten in vier Ortschaften vorgestellt.
Die Zahl der Besucher war fast überall doppelt so hoch wie vor fünf Jahren. Höhepunkt für uns war sicherlich die Kandidatenvorstellung im Bocksaal. Das neue Format mit Moderator, Themenblöcken und Livemusik hat immerhin 70 Besucher angelockt. Deren Feedback war durchweg positiv, unsere Kandidat*innen konnten mit viel Rückenwind in den weiteren Wahlkampf gehen.
Zentrales Thema im Bocksaal war der Schutz der Umwelt sowie die Frage, was man in Leutkirch gegen die drohende Klimakatastrophe unternehmen kann. In den umliegenden Ortschaften scheint diese Bedrohung der menschlichen Existenz noch längst nicht so angekommen zu sein. Pläne, die den Autoverkehr einschränken und den Flächenverbrauch reduzieren wollen, stoßen hier bei vielen Menschen noch auf Unverständnis. Ein Thema in den Ortschaften war Tempo 30. Interessant ist, dass viele diese Regelung in der Innenstadt kritisieren, aber für den eigenen Ort zur Lärmreduzierung fordern. Bei den Besuchen in den Ortschaften wurde fast immer geklagt, dass zu wenig in die Infrastruktur investiert wird: Marode Wasserleitungen, undichte Dächer, veraltete Sanitäranlagen. Vor allem in den Dorfschulen besteht erheblicher Investitionsbedarf.
Wie kann die Attraktivität der Innenstadt gesteigert werden? Über diese Frage wurde bei allen Veranstaltungen ausführlich diskutiert. Geschätzte 95% sind dafür, dass die Marktstraße Süd zur Fußgängerzone wird. Im Gegenteil wurde beklagt, dass darüber in Leutkirch seit 10 Jahren diskutiert werde, aber nichts geschehe. Das Bürgerforum sieht sich bestätigt und verspricht, diesen Antrag sehr zeitnah in den Gemeinderat einzubringen und Druck in dieser Sache zu machen.
Für die Wahl am Sonntag erhoffen wir uns, einen weiteren Sitz im Gemeinderat dazu gewinnen zu können. Ein Traum für uns wäre es, stärkste Fraktion zu werden. Wenn alles gut läuft, dann ist das durchaus drin. Dann dürfte auch im Gemeinderat die Mehrheit für eine Erweiterung der Fußgängerzone kein Problem mehr sein.